2014: König Lear

König Lear

Tragödie von William Shakespear

König Lear wurde 1606 in London uraufgeführt. ln der Geschichte über den betagten Herrscher, der sein Reich unter seinen Kindern aufteilen möchte, lotet Shakespeare die ganze Tiefe und das Abgründige der menschlichen Existenz aus.

Die Tragödie erzählt vom Zerfall des kleinsten sozialen Gebildes Familie in Entfremdung und Verrat, der auch die große gesellschaftliche Ordnung ins Wanken zu bringen droht. Sie zeigt wie Väter die emotionale Verbindung zu ihren Kindern verlieren und wohin es führen kann, wenn die Empathie zwischen den Generationen
verloren geht.

Der alte König wird wegen des Verlustes von Autorität und Halt in Familie und Staat fast wahnsinnig. Er verlässt die durch Zivilisation geschützten Räume und setzt sich freiwillig der erbarmungslosen Wildnis aus. Seine innere Odyssee gehört zu den spannendsten mentalen Reisen der Weltliteratur.

Shakespeare wäre nicht Shakespeare, wenn er nicht ganzheitliche Aspekte in seine Dramen einbringen würde. So ist König Lear auch ein Stück über das All und das Nichts, über Autorität und asoziales Verhalten, über offene Grausamkeit und Widerstand durch Verwandlung. Auch mit den knappen Dualismen Reichtum und Armut, Natur und Zivilisation, Sehen und Blindheit kann man den Kosmos des Stückes umreißen. Das Fehlen von Begründungen und Erklärungen, die skeptische Grundhaltung lassen das Stück sehr modern erscheinen.

In der ersten Ausgabe des Stückes lautete der vollständige Titel noch: »Die wahre Chronik vom Leben und Tod König Lears und seiner drei Töchter, mit dem bedauerlichen Leben Edgars, Sohn und Erbe des Grafen Gloucester, und seiner düsteren und vorgetäuschten Gemütsverfassung als Tom von Bedlam.« Dieser Titel verweist auf die zweite Geschichte des Stückes. In einer grandiosen Parallelhandlung werden die Themen ergänzt, vertieft, variiert und erhalten eine universale Perspektive.

Daten zum Stück

Premiere: 03. Oktober 2014 (11 Aufführungen bis zum 26. Oktober 2014)
Spielstätte: Theaterkästle Altusried

Programm: Programm (PDF, 1,2 MB)
Kritik:
Kritik der AZ (PDF, 1,4 MB)

Ensemble

Gotthard Eggensperger, Gebhard Eyerschmalz, Michael Feneberg, Franz-Josef Geier, Werner Hawlik, Florian Jungbold, Fabian Klarer, Helga Klemp, Thaya Klüpfel, Matthias Kreutzer, Michael Marmon, Joseph Müller, Joachim Neumeir, Thomas Öder, Adrian Ramjoué, Alexander Schall, Niklas Schmidt, Tristan Schuschnig, Leo Walter, Roland Wintergerst, Eva Wirthensohn, Hugo Wirthensohn

Regie: Harald Holstein, Regieassistenz: Irmgard Weidmann

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