Dass Frauenrollen von Frauen gespielt wurden, war zu Goldonis Zeiten noch ein Novum. Er schrieb die Rolle der »Mirandolina« sehr schnell für die Soubrette des Theaters.
Die Gelegenheit ergab sich, als die - nicht mehr sehr junge - Direktorin der Truppe, die gewöhnlich die Hauptrollen spielte, erkrankt war. Als aber die Premiere des Stückes ein großer Erfolg wurde, war sie schnell wieder gesund.
Johann Wolfgang von Goethe sah eine Vorstellung der »Mirandolina« (La Locadiera) auf seiner Reise durch Italien. Die Rolle der jungen Wirtin wurde von einem Mann gespielt. Goethe lobte die Aufführung: »Es war interessant, nicht die Sache selbst sondern die meisterliche Nachahmung zu sehen«. Er bewunderte den Schauspieler, dass er die gefährlichen Eigenschaften des geliebten Geschlechts so gut gekannt habe.
»Mirandolina« ist bis heute das meist gespielte Stück Goldonis (öfter als sein bekanntes »Diener zweier Herren«).
Lord Byron bezeichnete es als eine der besten Komödien, die Europa je hervorgebracht hat. Auch moderne Theaterdichter haben sich mit »Mirandolina« beschäftigt. Es gibt zahlreiche Bearbeitungen, unter anderem von Peter Turnni, Herbert Rosendorfer und Rainer Werner Fassbinder.
Premiere: 02. Oktober 2010 (11 Aufführungen bis zum 24. Oktober 2010)
Spielstätte: Theaterkästle Altusried
Programm: Programm (PDF, 1,7 MB)
Kritik: Kritik der AZ (PDF, 400 KB)
Julia Empter-Heerwart, Annalen Grotz, Christian Kaps, Michael Marmon, Hans-Peter Müller, Claudia Unterreiner, Sebastian Weidmann, Roland Wintergerst
Regie: Hanns Schuschnig